Die Saison 2005 hat wieder begonnen und Klaus Kral fuhr mit seinem Stammfahrer Josef Schrott gleich die erste Rallye. Beide hofften auf viel Schnee (wie 2004) bei der Jännerrallye, doch leider gab es diesen nur noch Abschnittsweise.
Klaus Kral war schon seit Samstag vor der Rallyewoche in Freistadt, um, falls sich die Anreise von Stammfahrer Josef Schrott verspäten würde, sich einige Verbindungsetappen anschauen zu können. Doch Josef Schrott kam wie vereinbart am Sonntag zu mittag und so konnte sich das jS – Rallyeteam auf die Besichtigung begeben.
Während Sonntag noch kühles feuchtes Wetter herrschte und am Montag sogar Schnee auf den Sonderprüfungen gelegen war und sich das Team doch noch Hoffnungen auf eine Schneerallye machte, gab es die restlichen Besichtigungstage bis einschließlich der Rallye nur noch Tauwetter mit immer steigenderen Temperaturen. Die Sonderprüfungen wurden ausgiebig besichtigt, doch schon Mittwoch trat das erste Problem auf.
Kurz vor Mittag blieb bei der Lichtmaschine des schwarzen Besichtigungs-Lancias das Lager stecken und auch eine Erstmaßnahme mit ölen des Keilriemens erbrachte nicht die gewünschte Wirkung. Der Riemen war nun auch gerissen und das Team stand auf einer SP genau in einer Senke. Schließlich kamen die Teams vom WRC Steyrling – St. Moritz (dem Rallyeclub von Klaus Kral) vorbei und wollten mit ihrem Abschleppseil helfen, doch leider waren die beiden Teams nur mit Fronttrieblern unterwegs und konnten den Lancia nicht aus der Senke ziehen. Zum Glück kamen dann Kris Rosenberger und Co Sigi Schwarz (beide ebenfalls Mitglieder vom WRC Steyrling – St. Moritz) mit ihrem Subaru Impreza vorbei und schleppten schließlich Klaus Kral und Josef Schrott bis zur nächsten größeren Werkstatt. Dort wurde dann eifrigst daran gearbeitet, den Besichtigungs-Lancia wieder fit zu bekommen und dies gelang auch. Es war aber nicht leicht. Dennoch konnte das Team noch eine Sonderprüfung besichtigen fahren, merkte aber, dass die Batterie nicht von der Lichtmaschine geladen wird und so fuhr das Team zurück nach Freistadt und stieg in das Auto von Klaus Kral um und besichtigten mit diesem zu Ende.
Am Donnerstag stand die offizielle Testsonderprüfung am Programm, nachdem das Rallyeauto die technische Abnahme erfolgreich hinter sich brachte. Zweimal fuhr Klaus Kral mit Josef Schrott mit, beim zweiten Lauf über die knapp 2 Kilometer war man dann 7 Sekunden schneller. Schließlich nahm Josef Schrott dann noch einen Bekannten mit und als die Beiden zurück in die Servicezone kamen, meinte Josef Schrott, dass die Kupplung nicht mehr ordentlich trennen würde. So musste das Forstenlechner Rennsporttechnik – Team gleich mit der Reparatur der Kupplung (wurde schließlich getauscht) beginnen. Die beiden Fahrer begaben sich zur gleichen Zeit wieder auf die Sonderprüfungen, um sich noch ein letztes Mal ein Bild der Straßenverhältnisse zu machen.
Der Lancia wurde Donnerstag Abend fertig und so stand einem Start am Freitag in der Früh nichts mehr im Wege. Da die Homologation für den Lancia leider mit Ende 2004 abgelaufen war, ist dieser nur noch in der Klasse H10 startberechtigt, was zugleich bedeutet, dass das Team bei den Staatsmeisterschaftsläufen mit dem gelben Lancia Delta Integrale Evo III leider nicht mehr um Meisterschaftspunkte fahren können. Aber die Jännerrallye wollte man eben fahren, weil man sich viel Schnee erhoffte, doch dieser blieb nun völlig aus. Es gab eisige und schmierige Stellen auf den Prüfungen, aber fast kein Schnee (bis auf wenige hundert Meter).
Doch die erste Rallye der Saison 2005 begann, wie die meisten Rallyes 2004 verliefen, mit einem technischen Defekt. Schon auf der ersten SP musste das Team wegen einer defekten Sicherung stehen bleiben und verlor knapp 10 Minuten. Auch auf der SP 2 musste man erneut die Sicherung tauschen und verlor weitere zwei Minuten. Sonderprüfung 3 wurde aufgrund eines Unfalls neutralisiert und so fuhr das Team doch schon etwas mit hängenden Köpfen zurück in die Servicezone. Dort war man aber ebenfalls ratlos, was das Problem mit den Sicherungen hervorrufen könnte.
Die vierte Sonderprüfung verlief überraschenderweise ohne Probleme, der Lancia lief und das Team konnte endlich einmal eine SP im normalen Tempo fahren. Doch schon die nächste und fünfte SP übertraf alles bisher dagewesene. Nicht weniger als 3 Sicherungen mussten während der Sonderprüfung und eine direkt nach der Zieldurchfahrt getauscht werden. Und auf der folgenden Verbindungsetappe blieb der Lancia überhaupt liegen. Da konnte das Team noch so viele Sicherungen mitführen, es wurde alle defekt.
Schließlich entschied sich das Team einstimmig dafür, den Freitag zu vergessen und das Problem von den Mechanikern eruieren zu lassen und am Samstag aufgrund des neuen Reglements (welches einen Neustart am nächsten Tag erlaubt, wenn die Veranstaltung pro Etappe mind. 120 SP-Kilometer hat) erneut an den Start zu gehen. Das Problem wurde schlußendlich gefunden, das Steuergerät hatte sich in ein Notprogramm geschalten und zerstörte eine Sicherung nach der anderen, um die Elektronik nicht zu beschädigen.
Also ging das Team am Samstag in der Früh wieder an den Start. Diesmal war die Reifenwahl etwas schwierig. Es wurden zwei SPs gefahren, dann gab es nur ein Regrouping und die gleichen SPs wurden erneut gefahren. Erst danach gab es den nächsten Service. Klaus Kral und Josef Schrott entschieden sich für Lamellenreifen, obwohl auf der ersten Rund normale Spikes besser gewesen wären, aber ohne Reifenservice…
Für die zweite Runde waren die Lamellenreifen dann optimal. Die Nachmittagsprüfungen vom Samstag fanden alle in tieferen Lagen statt, daher stieg das Team auf geschnittene Pirelli RS9 um und war dann sehr zufrieden damit.
Doch leider meldete sich ab Mittag das mittlere Differenzial und so musste man den Lancia bei den SP-Starts ruhiger wegstarten, als gewohnt. Aber der Lancia sollte diesmal durchhalten. Auf der längsten SP mit 28 Kilometern, welche zweimal gefahren wurde, überholte das Team jeweils zwei Fahrzeuge, welche aber jedesmal fair Platz gemacht hatten. Während sich das Eis auf der Prüfung beim ersten Mal noch in Grenzen hielt, war das gesamte Aisttal auf der allerletzten Prüfung mit den 28 Kilometern total vereist. In der Spur hatte man Grip, aber ein paar Zentimeter daneben wurde es schon gefährlich. Doch auch auf der allerletzten SP holte, wie oben schon geschrieben, das jS – Rallyeteam wieder zwei Fahrzeuge ein und auch fast noch das dritte von ihnen gestartete.
Schließlich wurden Klaus Kral und Josef Schrott in der Samstags-Tageswertung 4te in der Gruppe H und auch in der Klasse H10 und Gesamt 46te. Dafür, dass der zweite Tag eigentlich nur noch zum Fahrwerkstesten (einige Einstellungen wurden ausprobiert) und Trainieren bei Wettbewerbsbedingungen verwendet wurde, durchaus noch ein beachtliches Ergebnis.
Die nächste Rallye von Klaus Kral und seinem Stammfahrer Josef Schrott ist am 01./02. April im schönen Lavanttal die Pirelli-Rallye im Raum Wolfsberg. Doch diesmal gehen die Beiden nicht mit dem Lancia an den Start. Der Chefmechaniker Alois Forstenlechner hat sich einen 3er VW Golf in der Klasse A7 zugelegt und dieser soll beim 2ten Staatsmeisterschaftslauf ausgiebig getestet werden. Daher zählen dort ebenfalls wieder in erster Linie Erfahrungswerte mit dem Golf, als das Ergebnis. Aber dennoch wird das Team Schrott/Kral mit einer gewissen Motivation an den Start gehen und versuchen, den Fans auch mit dem frontbetriebenen 3er Golf eine zufriedenstellende Rallyeaction zu liefern. Beim ersten Austrian Rallyechallenge – Lauf, der Schotterrallye im Triestingtal, wird wieder der gelbe Lancia eingesetzt.
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