Die Heimrallye von Klaus Kral im Raum Pinggau/Hartberg stand auf dem Programm und das oberste Ziel von Hannes Danzinger und Klaus Kral konnte nur lauten: Beide Tageswertungen gewinnen und Hannes in der Meisterschaft auf Platz 1 bringen.
Die BOSCH Super plus – Rallye gilt für Klaus Kral als Heimrallye, da es die Rallye mit dem meisten Bezug zur Heimatstadt Graz hat. Und das BOSCH einer der Hauptsponsoren des Teams Danzinger/Kral ist, wollte man sich ganz besonders anstrengen. Natürlich auch mit Blick auf die Diesel-Meisterschaft. Denn heuer gab es bei der BOSCH – Rallye an jedem Tag volle Meisterschaftspunkte. Jeder Tag wird einzeln gewertet und somit bestand die Chance, Hannes Danzinger in der Diesel-Fahrerwertung auf Platz eins zu bringen.
Am Samstag vor der Rallye konnte man das erste Mal die verlängerten, teils verbundenen, teils völlig neuen, aber vor allem schnellen und selektiven Sonderprüfungen besichtigen. Wie immer erstellte das Team den Aufschrieb und kontrollierte diesen noch einmal. Schon da wusste man, die Prüfungen würden beiden Fahrern sehr gefallen.
Nach der Pressekonferenz am Mittwoch vor der Rallye in Graz, begab sich das Team sogleich wieder auf die Prüfungen, um weiter zu kontrollieren. Man konnte noch einige Feinheiten verbessern und war sich einig, der VW Golf IV TDI Kitcar muss an beiden Tagen auf Platz 1 der Dieselwertung den jeweiligen Tag beenden. Eine sehr wichtige Rallye stand den Beiden bevor, aber eine Nervosität kam deswegen nicht auf.
Freitag begann der Tag mit der technischen Abnahme und danach wurden die letzten Vorbereitungen für den Start getroffen. Der Freitag würde 6 SPs beinhalten, wobei die vorletzte Sonderprüfung teils in der Dämmerung und die letzte mit Sicherheit schon in der Nacht gefahren werden würde. Doch alles der Reihe nach.
SP 1 (Baumgarten): Teilweise gab es sehr rutschigen und glatten Asphalt, auch wenn es nicht nass war. Eine dieser Kurven brachte das Team im Golf mal kurz in die Schräglage, weil man auf der Beifahrerseite in den Graben rutschte, aber zum Glück nicht steckenblieb, sondern nach ca. 40 Metern wieder herauskam.
SP 2+3 (Greinbach): Mit viel Split, welcher teilweise an sehr, sehr schnellen Passagen über den Asphalt verteilt war und einer selektiven Streckenführung mussten hier über 20 Kilometer bewältigt werden. Mit einem sehr guten Schrieb und vollster Konzentration konnten auf diesen beiden Sonderprüfungen die nächsten Diesel-Bestzeiten herausgefahren werden und das Team lag doch schon mit einem Vorsprung in Führung.
SP 4 (Pinggau Rundkurs): Der traditionelle Rundkurs von Pinggau bekam eine ordentliche Verlängerung der jeweiligen Runde und beinhaltete als Ausfahrt den Anfangsteil der SP Baumgarten. Auf der zweiten Runde musste ein Ignis auf der Pflasterstein-Passage bergauf überholt werden, aber da dieser hier sehr aufmerksam Platz gemacht hatte, verlor man kaum Zeit. Etwas blöd war heuer wieder die Schotter-Spitzkehre neben der Bundesstraße, kurz nach der sehr engen Unterführung. Hier hatte sich das Team vorgenommen, so eng wie möglich zu fahren und so zu versuchen, ein Zurückschieben aufgrund des geringen Lenkeinschlags zu vermeiden. Doch leider wurde dort ein massives Transparent platziert, somit blieb Hannes Danzinger nichts anderes übrig, als jedesmal dort zurückzuschieben, was sich allerdings nie besonders gravierend auf den Zeitenvorsprung des jungen Teams auf die Konkurrenten auswirkte.
SP 5+6 (Rohrbach Rundkurs): Sonderprüfung 5 konnten die beiden Jungs noch bei Tageslicht absolvieren und es gab keinerlei Probleme. Zwar blockierte ein vorher gestarteter Teilnehmer beinahe eine enge Kurve mit seinem langen Mitsubishi, aber der Co hatte das VW – Team früh genug gewarnt. Nach einem längeren Regrouping kam die letzte SP des Tages und es war wieder die SP Rohrbach-Eichberg mit dem legendären Rohrbacher-Rundkurs. Auch hier musste man anfangs der zweiten Runde einen vorher gestarteten überholen, aber auch dieser machte sehr fair Platz und so gab es keinerlei Zeitverlust.
Somit beendete das Team mit der Startnummer 18 den ersten Tag auf dem so wichtigen ersten Platz der Dieselwertung und holte die ersten 12 Punkte an diesem Wochenende. Gesamt konnte noch immer Platz 13 herausgefahren werden, auch wenn vor allem auf dem Rundkurs Rohrbach einiges an Zeit liegen gelassen wurde aufgrund des teils sehr rutschigem Asphalts.
Der zweite Tag verlief ähnlich wie der erste. Es gab eigentlich keinerlei nennenswerte Probleme. Zwar musste noch vor dem Restart der Turbo getauscht werden, aber dies konnte von den Mechanikern in der benötigten Zeit ohne Probleme durchgeführt werden. Die Öl-Rücklaufleitung zum Turbo war zwar nicht ganz dicht und man führte immer sicherheitshalber einen Liter Öl mit, aber dieser wurde nie benötigt.
Zwei nennenswerte Momente gab es dann noch. Auf dem ersten Pinggau-Rundkurs am Samstag war man in einer Waldpassage etwas zu schnell dran und rutschte so geradeaus in die Böschung. Klaus Kral musste schnell aussteigen, um den Fronttriebler aus dem kleinen Graben zu schieben. Auf dem zweiten Pinggau-Rundkurs des Tages griffen die Bremsen kurzzeitig nicht nach den Pflastersteinen und Hannes Danzinger musste heftigst pumpen.
Aber auch diese Vorkommnisse konnten das junge Team aus Niederösterreich bzw. der Steiermark nicht bremsen und so konnte auch am Samstag die Dieselwertung doch wieder klar gewonnen werden. Weitere 12 Punkte auf dem Konto brachten Hannes Danzinger Platz 1 in der Meisterschaft und Klaus Kral ist dem derzeitigen Führenden der Beifahrer-Wertung bei den Dieseln auf 10 Punkte herangekommen.
Da Hannes am Dienstag vor der Rallye seinen 22 Geburtstag hatte, war dies ein äußerst zufriedenstellendes Rallye-Wochenende. Sehr erfreulich auch der Auftritt von Norbert Fillipits und Dany Bayer im zweiten VW Golf IV TDI Kitcar, welche an beiden Tagen den jeweils 3. Platz erreichen konnten. Herzlichen Glückwunsch!