Aufgrund der Tatsache, dass Jörg noch nie bei der Waldviertel-Rallye am Start stand und sie 2009 wieder sehr schwierig werden würde, sollte die Rallye als Lernprozeß gesehen werden. Dieser wurde absolut erfolgreich beendet.
Um bestmöglich vorbereitet in die schwierige Waldviertel – Rallye zu starten, begannen Jörg und ich bereits am Wochenende vor der Rallye mit einem Besichtigungstag. Bis auf 2 Sonderprüfungen konnten wir alle Aufschriebe erstellen und empfanden das Resultat als durchaus brauchbar. Den neuen langen Rundkurs St. Leonhard mit 34 km und die SSS Nordring nahmen wir uns für die folgenden Besichtigungstage vor.
Da Jörg noch nie richtige Nachtsonderprüfungen, Schotterprüfungen, Schotterreifen fuhr und auch noch nie die Waldviertel – Rallye, mussten wir natürlich besonderes Augenmerk darauf legen, dass er sich mit seinem Aufschrieb wohl fühlt und dieser auch perfekt ist. Wir hatten vor der Rallye ein gutes Gefühl, dass uns dies auch gelungen ist und so konnte die Rallye am Freitag Nachmittag gestartet werden.
Auf der ersten Sonderprüfung, dem Gars Rundkurs konnten wir gleich schon am Start sehen, wie schwierig es werden würde. Denn das Team vor uns drehte sich unmittelbar nach dem Start am ersten Abzweig gleich ein – was uns natürlich auch ein kleines Schmunzeln auf die Gesichter zauberte, aber es galt sich gleich wieder zu konzentrieren. Leider erwischten wir auf der ersten Runde an einer Stelle mit dem rechten Vorderrad einen Beton-Wasserdurchlass, obwohl wir dort im Schrieb stehen hatten, auf keinen Fall zu cutten. Aber nur ein wenig zu schnell dran zu sein, brachte wohl gleich die richtige Warnung ins Auto, nicht zu leichtsinnig zu werden. Zum Glück blieb der Kontakt ohne weitere Folgen.
Da wir mit den Reifen doch ein wenig auf Nummer Sicher gingen – um möglichst viele Sonderprüfungskilometer absolvieren zu können – verloren wir natürlich auf der zweiten SP entsprechend Zeit. Doch für Jörg war es wichtig, dass er sich beim ersten Antreten im Waldviertel mit den Reifen gleich von Beginn an wohl fühlt und das war mit diesen auch der Fall.
Die restlichen Sonderprüfungen des ersten Tages verliefen ohne Probleme und Jörg brachte damit auch seine ersten richtigen Nacht-SPs ohne Kratzer am Auto hinter sich und hat schon jetzt viel gelernt.
Der zweite Tag war als reiner Schotter-Tag ausgelegt und somit galt es, sich mit den Schotterreifen anzufreunden. Und dies gelang schneller als erwartet. Jörg fühlte sich ausgerechnet auf dem langen Rundkurs St. Leonhard (34 km) sehr wohl und traute sich immer mehr im Verlauf der Prüfung zu.
Auf der zweiten Prüfung Manhartsberg des zweiten Tages hatten wir dann eine Begegnung mit einem ausgewachsenen Keiler (Wildschwein) und großes Glück, dass wir ihn nur knapp verfehlten, als er die Straße vor uns querte. Hätten wir ihn erwischt, wäre die Rallye mit Sicherheit an Ort und Stelle beendet gewesen.
Die restliche Rallye waren wir wieder eher unauffällig, aber im Auto war Zufriedenheit da. Denn auf dem zweiten Run der St. Leonhard – SP waren wir um 45 Sekunden schneller als beim ersten Mal und der Evo wurde auch schon ein wenig querer um die Kurven bewegt. Die SSS Nordring zeigte dann, wie schwierig es ist, auch eine so kurze SP zu Fuß zu Besichtigen und den Schrieb zu erstellen. Dieser wird beim nächsten Antritt am Nordring sicherlich verfeinert werden müssen.
Schließlich erreichten wir ohne Kratzer am Auto das Ziel auf dem 24ten Gesamtrang das Ziel. Wir waren zufrieden, denn Jörg konnte sich im Verlauf der Rallye steigern und immer besser auf die Verhältnisse einer schwierigen Waldviertel-Rallye einstellen.
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