OMW Waldviertel – Rallye: Leider kein Happy-End

Theoretisch hatten wir noch eine kleine Chance, den Diesel-Titel 2005 an uns zu bringen, aber leider gab es kein Happy-End auf den perfekten Rallye-Strecken im schönen Waldviertel bei perfektem Wetter.
Zirka 55.000 Zuschauer beim letzten Staatsmeisterschaftslauf der Saison 2005.

Vor der Waldviertel – Rallye hatten wir noch theoretische Chancen auf den Dieseltitel, dementsprechend motiviert gingen wir auch die Besichtigungstage an. Mich persönlich freute es ganz besonders, dass der Veranstalter 2005 wieder die legendären Sonderprüfungen im Langauer Forst in die Rallye aufnehmen konnte. Reine Schottersonderprüfungen ähnlich wie in Finnland lassen jedes Rallyeherz höher schlagen.

Wir hatten viel Spaß beim Besichtigen, aber nicht ohne den nötigen Ernst. Wir nahmen uns genügend Zeit um einen ordentlichen Schrieb zu erstellen und wie die Zeiten dann auf den Sonderprüfungen bewiesen, hatten wir uns besonders gut vorbereitet.

Es wurde schönes Wetter vorhergesagt und so war es auch. Bereits am Donnerstag, beim Shakedown war Sonnenschein angesagt. Die Rallye zählte auch wieder zu einem FIA Rally Cup und so waren die Startnummern 1 – 40 den europäischen Teilnehmern vorbestimmt. Darunter auch Österreichs Aushängeschild in der Rallye-WM, Manfred Stohl. Wir gingen mit der Startnummer 61 an den Start und wie schwierig die Prüfungen im Langauer Forst sind, sah man auch bei diversen Fernsehaufzeichnungen von Manfred Stohl, der auch Probleme mit seinem Schrieb und der Geschwindigkeit hatte. Bei uns hielt es sich auch in Grenzen, aber das eine oder andere Mal musste ich schneller zu lesen werden, aber die Harmonie im Auto stimmte, dadurch genügte ein kurzes „Schneller“ von Hannes und es lief wieder.

Wir fuhren auf den reinen Schotterprüfungen 1 – 4 mit unserem Fronttriebler mitten in die Allrad-Armada hinein. In der ÖM – Wertung fuhren wir auf SP1 den 10ten Platz heraus, auf SP 2 den 11ten. Auf SP 3 den 12ten und auf SP 4 wieder den hervorragenden 11ten Rang.

Leider passierte uns dann ein Missgeschick kurz vor dem Ziel der SP 4. Wir trafen einen liegenden Baumstamm und beschädigten unseren Golf leider stark. Zwar schleppten wir uns zurück in den Service und dort war dann Hektik bei den Mechanikern angesagt. Denn, beschädigt wurden die Lenkung, die Antriebswelle und Halbachse. Dies alles in 20 Minuten zu reparieren schien aussichtslos. Also begab ich mich 3 Minuten vor Serviceende nach Absprache mit dem Team zur Zeitkontrolle, um sofort reagieren zu können, sobald sich unser Golf bewegt. Denn ich konnte genau von der ZK zum Serviceplatz sehen. Die Minuten verrannen und leider dauerte der Service trotz aller unglaublichen Bemühungen der Mechaniker zu lange und so waren wir über der Ausschlusstoleranz. Sobald ich den Golf rollen sah, drückte ich dem Zeitnehmer die Zeitkarte in die Hand und er nahm auch diese Zeit. Aber es war dennoch zu spät.

Wir fuhren aber dennoch weiter und so konnten wir auf den noch restlichen 4 Sonderprüfung einen Rückstand von 2 Minuten auf das Team Böhm/Schmirl in einen Vorsprung von 36 Sekunden umwandeln. Wir fuhren darunter sogar eine Top10 – Zeit. Es wäre sogar noch mehr drinnen gewesen, aber vor allem auf dem Rundkurs Hollenbach traf man immer wieder auf langsamere Teams und so verlor man teilweise wichtige Sekunden, auch wenn alle Teams vorbildlich umgehend Platz machten, sobald es ging.

So waren wir zwar am Ende des Tages Diesel-Sieger, aber aufgrund des zulangen Service disqualifiziert. Die Dieselmeisterschaft war somit verloren, wobei wir sie auch nicht gewonnen hätten, wenn wir sowohl Freitag, als auch Samstag erste der Dieselwertung gewesen wären, da das Team Böhm/Schmirl am Samstag ausfiel und durch die Streicher hätten sie auch dann gewonnen.

Die Enttäuschung war natürlich sehr groß, aber wir entschlossen uns dennoch, am Samstag wieder an den Start zu gehen. Doch kurz vor dem Ziel der ersten SP des Tages brach eine Schraube des Dreieckslenkers, genau an jenem Rad, wo wir am Freitag am Baumstamm anfuhren. Vermutlich also eine Folge des Zusammenpralls.

So ging ein für uns sehr enttäuschendes Wochenende zu Ende und wir beendeten die Saison 2005 mit dem Vize-Meistertitel in der Dieselwertung. Für mich persönlich mein bisher größter Erfolg, aber wir haben unser gestecktes Ziel verfehlt und so können wir nicht zufrieden sein. Zwar erzielten wir tolle Zeiten und 6 Diesel-Siege in der heurigen Meisterschaft, aber schlußendlich hilft das alles nichts. Auf jeden Fall war es für mich eine sehr erfahrungsreiche Saison mit Hannes und wie die Saison 2006 aussehen wird, wissen wir leider noch nicht. Wir hoffen aber, den Fans des Rallyesports wieder eine tolle Show und tolle Zeiten zeigen zu können.

Abschließend möchte ich noch Michael Böhm und Günther Schmirl zum heurigen Diesel-Meistertitel gratulieren!

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