Nach dem tollen Ergebnis bei der Alpi Orientali (I) wollten wir bei der BP Ultimate – Rallye auch in Österreich wieder aufzeigen. Wenn es geht auch in der Gesamtwertung, denn es würde die letzte Rallye der laufenden Staatsmeisterschaft sein, welche perfekt für unser Kitcar sein würde.
Mit viel Selbstvertrauen durch den 16ten Gesamtplatz bei der Alpi Orientali in Italien fuhren wir nach Krumbach, um die BP Ultimate – Rallye in Angriff zu nehmen. Zwar waren die SPs leider sehr kurz – die längste betrug nur 10,29 km – aber dafür waren sie von der Streckenführung und dem Belag her optimal für unser VW Golf IV TDI Kitcar. Bis auf die Mönichkirchen – SP, welche fast duchgängig bergauf geht und auch einen Schotteranteil hatte. Aber wir waren auch nach den Besichtigungen sehr zuversichtlich, hier vielleicht auch in der Gesamtwertung unter die Top10 zu kommen.
Nach der freiwilligen administrativen Abnahme am Mittwoch Abend und der technischen Abnahme am Donnerstag fuhren wir Donnerstag Mittag nach Wien, um in der Servicezone vor der Wiener Trabrennbahn Wien-Krieau Stellung zu beziehen. Dann hieß es eigentlich nur noch warten, denn wir durften erst zwischen 15 und 15:30 Uhr die Super Special Stage – welche zu 100% aus Schotter bestand – besichtigen. Schließlich war es soweit und wir fuhren ein paar Runden, um den optimalen Schrieb für die zwei Durchgänge zu erstellen.
Dann hieß es erneut wieder warten, denn wir waren mit unseren Wertungsläufen erst zwischen 20:35 und 21:35 dran. Wir fuhren gegen unsere Teamkollegen Andi Waldherr/Richie Jeitler (VW Golf IV Kitcar) und konnten beim ersten Durchgang sogar die exakt gleiche Zeit fahren (auf Zehntel genau). Beim zweiten Durchgang waren wir dann beim Wechsel von der äußeren auf die innere Bahn etwas zu schnell dran und verpassten den ersten Übergang, nahmen den zweiten, legten einen kleinen Jump hin und touchierten noch mit dem linken vorderen Kotflügel und der Fahrertür leicht einen Strohballen.
Am Freitag ging es dann eigentlich erst so richtig mit der Rallye los. Die SPs waren eigentlich durchgehend sehr schnell und großteils gefielen sie uns auch, obwohl eigentlich die schöneren SPs unserer Meinung nach erst am Samstag gefahren wurden. Es gelang uns dennoch, am Freitag mit 4 fünften Gesamtzeiten aufzuzeigen und belegten den hervorragenden 6ten Gesamtrang am Ende der ersten Etappe. Wir fuhren uns zwar einen Reifenschaden auf der ersten Mönichkirchen – Prüfung am Abend ein, allerdings erst 2 Kurven vor dem Ziel und so konnten wir ohne viel Stress den Reifen wechseln.
Den Samstag begannen wir gleich einmal mit einer 4ten Gesamtzeit, knapp 1 Sekunde hinter dem Lokalmatadoren David Doppelreiter in seinem Skoda Octavia WRC. Es folgten noch zwei tolle 5te Gesamtzeiten und so waren wir nach 3 SPs am Samstag schon auf den 5ten Gesamtplatz vorgerutscht. Den regierenden österreichischen Gruppe N – Staatsmeister konnten wir auf diesen 3 SPs in der Gesamtwertung überholen.
Dann kam die SP 12, welche mehreren Teams Probleme bereitete. Krisztian Hideg, welcher zu dem Zeitpunkt auf dem 4ten Gesamtrang lag, touchierte nach einem Linksabzweig einen kleinen Baum und verlor aufgrund der entstandenen Schäden knapp eine Minute und kassierte auch noch Strafzeit im Service. Somit wären wir wohl am Ende der SP 12 bereits auf dem hervorragenden 4ten Gesamtrang gelegen, mit unserem Diesel – Kitcar. Das gab es schon lange nicht mehr in der Meisterschaft.
Doch leider wurde uns der gleiche Linksabzweig zum Verhängnis, wo sich schon Hideg seinen Mitsubishi stark beschädigte. Allerdings hatten wir nicht das Glück, dass wir noch weiterfahren konnten. Wir rutschten ein paar Meter vor der Stelle von Hideg in den Graben und als es schon wieder fast so aussah, als würden wir ohne Probleme wieder aus diesem herauskommen, schlugen wir rechts hinten kräfig gegen einen dicken festen Baumstumpf. Das Auto hob es auf und wurde in den Graben gedreht. Nur mit Hilfe von einigen Zuschauern konnten wir zurück auf die Straße und wir begutachteten den Schaden bei einem Abzweig. Leider sah es nicht gut aus, aber wir versuchten es dennoch. Doch schon nach ca. 300 Metern mussten wir den Golf endgültig abstellen. Die Hinterachse und die zwei hinteren Reifen und Räder waren leider so stark beschädigt, dass die restlichen 5 km der SP und dann noch der Weg auf der Verbindungsetappe zurück nach Krumbach in den Service keinen Sinn mehr gemacht hätten.
Schade, denn es lief gerade am Samstag unglaublich gut. Es gab auf den ersten 3 SPs keinerlei Anzeichen auf irgendwelche Probleme, der Schrieb passte hervorragend, Hannes fuhr absolut fehlerfrei und auch die Ansagen kamen perfekt. Doch es hat nicht wollen sein und so wurde es statt einem vermutlich 4ten oder 5ten Gesamtrang und einem Dieselsieg mit gewaltigen Vorsprung ein erneuter Nuller für die Meisterschaft – welche aber noch nicht verloren ist. Denn es stehen noch 3 Wertungen an (Steiermark – Rallye und die OMV Waldviertel – Rallye/2 Tageswertungen) und bei diesen werden wir alles daran setzen, die Dieselklasse immer für uns zu entscheiden und am Ende der Saison den Dieselmeistertitel feiern zu können.
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