Beide Fahrer waren nach dem tollen Ergebnis beim Rallyesprint auch voll motiviert für die Steiermark-Rallye im Raum Gaishorn am See/Admont, doch sollte der Lancia an diesem Wochenende wieder mal schlecht aufgelegt sein…
Am Wochenende vor der Veranstaltung konnten die Teams das erste Mal die beiden neuen Sonderprüfungen Treglwang und Bärndorf (neuer Streckenabschnitt) besichtigen. Klaus Kral und sein Stammfahrer Josef Schrott waren sich einig, dass vor allem der neue Schotterabschnitt der Bärndorf-Prüfung äußerst anspruchsvoll werden würde, aber beide Freitag-Prüfungen gefielen.
Für Klaus Kral war es das erste Antreten in der schönen Obersteiermark und so freute er sich schon sehr auf die Kaiserau und ihre Tücken, die schnelle „Sprint“-Prüfung Weng und vor allem auch auf den allseits beliebten Rundkurs Hall.
Wie jedes Jahr stellten sich die Teams schon auf einen Wetterpoker ein, aber diesmal hielt (zumindest tagsüber) die Sonne durch und so stand der gesamten Rallyefamilie nichts mehr im Wege, ein tolles und spannendes Wochenende zu erleben.
Klaus Kral und Josef Schrott gingen mit der Startnummer 17 in die Rallye, welche heuer erstmals am Rottenmanner Hauptplatz gestartet wurde und schon dort zahlreiche Zuschauer anlockte. Am 1. Tag standen, wie schon eingangs erwähnt, die völlig neue Sonderprüfung Treglwang mit schnellen Passagen neben der Autobahn und der Ortsdurchfahrt durch Treglwang, sowie die geänderte Prüfung Bärndorf mit mehr Schotteranteil auf dem Programm.
Das Team überlegte noch am Vormittag, nachdem man noch die letzten Besichtigungszeiten ausnützte, mit welchen Reifen man an den Start gehen solle und entschied sich dann doch für die etwas härtere Wahl. Doch schon auf der ersten SP, nach ungefähr 800 Metern nach einigen zahlreichen sehr schnellen Kuppen auf dem Begleitweg neben der A9 – Pyhrnautobahn, kam das erste Aha-Erlebnis. Es wurde auf einmal auf der Geraden sehr rutschig und so drohte der Lancia auszubrechen, doch Josef Schrott konnte in mit Bravour einfangen und das Team fuhr doch eher auf der sicheren Seite ins Ziel. Die SP2 Bärndorf verlief eigentlich ohne besondere Vorkommnisse, abgesehen davon, dass sich die Vermutung bestätigte, dass die Schotterpassagen anspruchvoll sein würden, aber auch viel Spaß bereiten.
Die SP3 (Treglwang) wurde wieder mit etwas „angezogener Handbremse“ gefahren, da noch die gefährliche Situation von der ersten Runde gut in den Köpfen der beiden Fahrer war. Auf der SP4, Bärndorf zum zweiten Mal, verlor man über eine Minute, da beim Anbremsen eine Linkskehre das Heck des Lancias ausbrach und das Team so entgegengesetzt der Kehre auf dem losen Untergrund gegen eine Böschung rutschte. Dort ließ sich leider der Retourgang nicht einlegen und so blieb das Getriebe im ersten Gang stecken. Zum Glück waren in dieser Kehre zahlreiche Zuschauer, die auch umgehend nach einer kurzen Aufforderung das Auto zurückschoben. Nun war das Team wieder auf der Strecke, aber leider hatte man nur noch den ersten Gang und so musste man etwas später das tschechische Team Rihak/Rihak passieren lassen. Nach dem Ziel der SP konnte das Problem mit dem Getriebe gelöst werden und der Lancia tauchte auch noch rechtzeitig zum Regrouping bei der Zeitkontrolle auf.
SP 5 und SP 6 wurden dann in der Dämmerung bzw. im Finstern gefahren. Während sich auf der SP 5 herausstellte, dass die Lichtergalerie nicht optimal eingestellt ist, so wurde die SP 6 in der Dunkelheit mit neu eingestellter Lichtergalerie sogar mit 2 Sekunden besserer Zeit als bei der ersten Tagesrunde absolviert, hier gelang die 18te SP Zeit.
Der Freitag ging somit zu Ende und Klaus Kral und Josef Schrott wollten am Samstag dann voll angreifen, um einige Plätze gutzumachen.
Doch schon auf der ersten Prüfung, der SP7 von Bärndorf über die Kaiserau nach Admont, wollte der Lancia nicht mehr so recht und die Abwärtsfahrt war dann auch eher verhalten. Auf der SP8 trat dann das angekündigte gravierende Problem vollends auf, der Lancia – normal mit einem Turbo-Ladedruck von 1,4-1,5 bar unterwegs – brachte ab sofort nur noch einen Ladedruck von 0,5 – max. 0,7 bar und somit war natürlich extrem viel Leistung verloren, was sich bei jeder Beschleunigung, Vollgaspassage und Bergauffahrt stark auf die Zeit auswirkte.
Leider konnte der Grund für den Ladedruckverlust vorort den ganzen Tag über nicht festgestellt werden und so konnte man sich kein wirklich gutes Ergebnis mehr ausrechnen. Die SP 9 wurde aufgrund des – glücklicherweise relativ glimpflich ausgegangenen (bis auf das Auto) – heftigen Abflugs von den Quartiersnachbarn Peter Ölsinger und Daniela Bayer neutralisiert. Zum Glück ist den beiden nichts schlimmes passiert und so konnten sich Klaus Kral und Josef Schrott wieder voll auf die Rallye konzentrieren, auch wenn der Lancia nicht mehr recht wollte.
Auf dem Rundkurs Hall hatte man dann noch bei der schnellen Passage vor dem Ziel einen Reifenplatzer, welcher aber ohne Probleme ablief.
So fuhren die beiden die Int. Steiermark – Rallye 2004 doch ein wenig enttäuscht – aber so ist Rallye – zu Ende und belegten schlußendlich den 27. Gesamtrang. Nun hofft das Team, beim letzten ausstehenden ÖM-Lauf – der OMV Waldviertel – Rallye, endlich einmal einen problemlosen ÖM-Lauf absolvieren zu können, auch wenn der gesamte bisherige Saisonverlauf leider etwas anderes vermuten lässt…
[justified_image_grid ng_gallery=15]