Eine tolle und schwere Rallye ging leider nach hervorragenden Ergebnissen wieder einmal aus technischen Gründen vorzeitig zu Ende. Das Team Schrott/Kral konnte Top 20 Zeiten einfahren, bis der Lancia wieder Probleme bereitete.
Nach der kurzen Generalprobe mit seinem neuen Fahrer bei der Triestingtal-Rallye, blickte Klaus Kral äußerst zuversichtlich auf die anspruchsvolle Rallye im schönen Kärntner Lavanttal. Auch Josef Schrott war motiviert.
Die Beiden besichtigen von der ersten erlaubten Minute an die Prüfungen, welche teils sogar noch Schneefahrbahnen in den höheren Lagen hatten, und so hatte man nach den Besichtigungstagen jede SP mind. 5 mal besichtigt und erstellte auch für die beiden Samstag Vormittag Prüfungen einen Nebelschrieb, welcher aber dann doch nicht zum Einsatz genommen werden musste.
Am Freitag nach dem Start hatte man auf der Verbindungsetappe das erste AHA-Erlebnis, als sich ein Kabel vom Motor löste. Doch das Team konnte dank einem Isolierband dieses Problem beheben und kam rechtzeitig in den Service. Der kleine Fehlerteufel wurde behoben und so konnte man an den Start der 4 Prüfungen des 1. Rallyetages gehen. Auf dem Programm standen diesmal ein neuer Rundkurs in Eitweg und die aus den vorherigen Jahren bekannte Prüfung Schönweg. Der Lancia lief mit dem neuen Motor hervorragend und machte keinerlei Anzeichen auf ein Problem und auch das Fahrerduo harmonierte wie erwartet perfekt vom ersten Meter an.
So konnte das Team auf allen 4 Prüfungen Top 20 Zeiten einfahren und belegte nach dem ersten Tag den Platz 18.
Am zweiten Tag ging es früh los, schon um 7:02 startete das erste Fahrzeug aus dem Parc ferme. Das jS-Rallyeteam – Duo lies es auf den ersten beiden Prüfungen doch eher ruhig angehen, doch die Strecken waren in einem tollen Zustand dank der vielen Einsatzstunden der Gemeinden. Fast kein Schnee in den höheren Lagen und das Wetter war der wohl erste Sommertag dieses Jahres, wolkenlos – Sonnenschein und herrlich warm, tolles Wetter für die Zuschauer und die Rallyeteams.
Auch nach den ersten beiden Prüfungen lag das Team noch auf Platz 18, doch auf der SP 7 schockte beim Anbremsen einer Spitzkehren aus ca. 150 – 170 km/h der Lancia die beiden Fahrer. Das Auto versetzte plötzlich etwas, blieb aber zum Glück stabil und so rätselte man im Auto, was denn nun passierte, denn es klapperte links hinten etwas ganz gewaltig. Da es kein Reifenschaden war, musste wohl etwas gebrochen sein und da es noch 7 Kilometer bis zum Ziel waren, fuhr das Team bei der nächsten Gelegenheit am Strassenrand ran.
Das Problem konnte eruiert werden, eine Schraube der Aufhängung links hinten ist abgebrochen. So wurde die Aufhängung notdürftig mit einem Gurt befestigt und die Prüfung wurde beendet. Auf der darauffolgenden Verbindungsetappe nahm man sich die Aufhängung nochmals zur Brust und befestigte diese nun neben dem Gurt auch mit Kabelbindern, man wollte nur irgendwie in den Service gelangen, doch noch lag eine 12 km Sonderprüfung dazwischen.
Das Team kam mit 1 Minute Verspätung zur nächsten Zeitkontrolle, was eine Strafzeit von 10 Sekunden bedeutete. Auf der SP 8 hielt die Aufhängung dank Gurt und Kabelbinder bis zur Hälfte der SP überraschend gut und so gab man ordentlich Gas. Doch auf der ersten Kehre bergab rissen plötzlich die Hilfsmittel wieder und man musste nochmals ranfahren. Während Klaus Kral die nachfolgenden Teams warnte, da das Auto in einer unübersichtlichen schnellen Rechtskurve bergab stand, reparierte Josef Schrott so gut es alleine ging, die Aufhängung, was aufgrund des unebenen Standortes sehr schwierig war.
Nach etlichen Teilnehmern kam endlich ein Feuerwehrmann und ersetzte Klaus Kral, welcher nun wieder zum Auto laufen konnte und die restlichen Arbeiten beenden konnte. So fuhr man dann wieder los, wusste aber auch zugleich, dass man gewaltig viel Zeit verloren hatte. Zwar kam man mit 7 Minuten Verspätung zur Zeitkontrolle des Regroupings, aber man war noch in der Wertung und konnte im darauffolgenden Service die Schraube reparieren.
Das jS – Rallyeteam war zwar nun letzte, aber man wollte nun auf den vier noch verbleibenden Prüfungen der Rallye trainieren und den Zuschauern noch eine Show bieten und zumindest das vorletzte Team (zu diesem Zeitpunkt 3 Minuten Abstand) einholen.
So ging man an den Start der SP 9 und legte ordentlich los. Die beiden hatten zwar einen Steher nach einer verpatzten Kuppe, welcher ca. 6 Sekunden kostete, holte aber das vor ihnen gestartete Auto bis auf ca. 30 Meter noch ein und ca. 1 Kilometer vor dem Ende der SP 9 dann das endgültige KO. Der Motor drehte nur noch hoch und das Auto hatte fast keinen Vortrieb mehr, so vermutete man im Auto einen Halbachsbruch, aber man schaffte es ins Ziel. Beschloss allerdings danach, direkt in die Servicezone zu fahren und aufzugeben, da die nächste Prüfung einen Bergauf-Start gehabt und dies wenig Sinn gemacht hätte.
Im Service erfuhr man, dass das Problem ein zerfetztes vorderes Differenzial war und man trotz des Stehers und des Differenzial-Problems auf dieser Prüfung noch die 17te Gesamtzeit fuhr und das vorletzte Team bereits überholte und schon eineinhalb Minuten vor diesen lag.
Daher schmerzte der Ausfalls nochmals umso mehr, da wirklich ein Top-Ergebnis möglich gewesen wäre, aber „That’s Rallye…“
So blickt man wieder zuversichtlich und motiviert auf die nächste Rallye, die Int. Pyhrn Eisenwurzen Rallye im Raum Kirchdorf/Windischgarsten in Oberösterreich.