Waldviertel – Rallye 2002: Erste große Herausforderung, EM Lauf rund um Waidhofen a.d. Thaya

Erste wirklich lange Sonderprüfungen, tiefe Schlamm-Spurrillen, Nachtprüfungen, tolles Publikum. Klaus Kral war begeistert von seinem ersten Staatsmeisterschaftslauf und freut sich schon auf 2003.

Nachdem man die Herbstrallye leider aus technischen Gründen nicht beenden konnte und die Lötstellen im Steuergerät des Ibizas repariert wurden, nahm man die Waldviertel-Rallye im Raum um Waidhofen an der Thaya in Angriff. Schon beim Besichtigen wurde dem Team klar, dass es eine sehr schwierige Rallye werden würde. Tiefe Spurrillen bei Schotterabschnitten, welche schon eher Schlammprüfungen glichen, rutschiger nasser Asphalt und zahlreiche Konkurrenten in der eigenen Klasse (A7) aus mehreren Ländern (Waldviertel-Rallye zählte als Europameisterschaftslauf mit dem Koeffizienten 10) würden hohe Ansprüche an das Material und Alfons Hauke/Klaus Kral stellen.

Das Team blickte der Rallye positiv entgegen, da es die Lieblingsrallye von Alfons Hauke und Klaus Kral schon „heiß“ auf den ersten richtigen Staatsmeisterschaftlauf war. Der Freitag verlief eigentlich recht problemlos, man hatte zwar ein paar mehr oder weniger heftigere Ausritte, aber wirklich beschädigt wurde zum Glück nichts. Einmal schlug man bei einem Rechtsabzweig mit dem Heck stark in eine Mauer ein, doch der Ibiza hielt stand. Dann hatte man in der ersten Nachtprüfung einen gröberen Ausritt in einen Acker, aber auch hier kam man ohne gröbere Blessuren davon (dachte man zunächst). Doch dieser Ausflug in den Acker hatte einen schleichenen Reifenschaden hervorgerufen und so mussten die letzten 3 km der Prüfung mit eben diesem gefahren werden, da sich ein Reifenwechsel zeitmäßig schlimmer ausgewirkt hätte.

Also hat man auf der darauffolgenden Verbindungsetappe den rechten vorderen Reifen gewechselt und kam dennoch noch gerade rechtzeitig zur Zeitkontrolle der nächsten Sonderprüfung. Der Rest des Freitags verlief dann ohne Probleme.

Samstag waren zahlreiche Zuschauer aus den umliegenden Ländern, speziell aus Tschechien angereist und so konnte man besonders die berühmte Hollenbach-Prüfung sehr motiviert durch anfeuernde Rallyefans absolvieren. Hier war besonders der letzte Kilometer ein Hit, da standen zig tausend Zuschauer im Wald auf der linken und rechten Seite der Strecke entlang und feuerten jedes Rallyeteam, sei es noch soweit hinten, an. Als wir kurz vor Schluss der SP zu einer langgezogenen Rechtskurve kamen, sah man Rauch und wir dachten zunächst, da brennt vielleicht ein Auto, stattdessen waren es die gutgelaunten Zuschauer, welche sich Lagerfeuer gemacht hatten. Hier kam wirklich, nicht nur aufgrund der letzten Kilometer auf breitem feinen Schotter a la Finnland, ein wenig EM, wenn nicht sogar finnisches WM-Feeling auf.

Der Samstag konnte auch ohne gröbere Probleme absolviert werden und so erreichte man schließlich erleichtert die Zielrampe in Waidhofen. Man war mit sich sehr zufrieden und vereinbarte, die gesamte nächste Saison 2003 – sofern es das Budget zulässt – miteinander zu fahren. Vielleicht mit einem neuen Auto.

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