Die Liebe zum Rallyesport entdeckte Klaus Kral im Jahr 2001 nach dem Besuch der A1-Ring Rallye erst so richtig, irgendwie verfolgt hat er die Szene aber schon vorher immer ein wenig. Auch bei den restlichen Staatsmeisterschaftsläufen war Klaus Kral als begeisterter Zuschauer vertreten und dachte sich immer: „Irgendwann sitz ich auch mal in so einem Auto“. Nachdem er dann 2001 auch seinem Rallyeclub „WRC Steyrling – St. Moritz“ beigetreten ist, wurde im Oktober 2001 der erste äußerst erfolgreiche Fahrer- und Beifahrerlehrgang in Steyrling veranstaltet. Klaus Kral ließ sich dies natürlich nicht entgehen und da es eine Veranstaltung seine Rallyeclubs war, war es auch gar keine Frage, da muss man einfach dabei sein. Bei namhaften Instruktoren wie, Raimund Baumschlager, Kris Rosenberger, Sigi Schwarz, Detlef Ruf und einem vorher angefertigten Schrieb von Raphael Sperrer für den Vergleich des eigenen Gebetsbuches der Lehrgangsprüfung (die ersten 4 km der Phyrn-Eisenwurzen Rallye – SP Molln), um nur einige zu nennen, konnten die Teilnehmer sehr viel lernen und Klaus Kral sagte immer, dieser Lehrgang habe ihm enorm viel beigebracht bzw. geholfen. Wer weiss schon von Geburt an alles über den Ablauf einer Rallye für die beiden Fahrer…?
Im Dezember 2001 ergab sich die einmalige Gelegenheit, mitveranstaltet vom WRC Steyrling – St. Moritz, mit einem WM-Fahrer auf dem heißen Sitz mitzufahren. Man durfte neben niemand geringeren als dem damaligen Skoda Werksfahrer Armin Schwarz für einige Kilometer Platz nehmen, und zwar nicht einfach nur in einem Rallyeauto, nein, sondern sogar im Original Skoda Werks – Octavia WRC, welcher in der WM eingesetzt wurde. Dieses Erlebnis hinterlässt natürlich Spuren, denn wer kann schon von sich behaupten, er sei schon einmal mit einem WRC gefahren. Diese Beschleunigung und Verzögerung war äußerst beeindruckend und so wurde der Wille von Klaus Kral noch mehr gestärkt, einmal auch aktiv im Rallyesport teilzunehmen.
2002 wurden neben den zahlreichen Staatsmeisterschaftsläufen in Österreich auch diverse andere Rallyeläufe im In- und Ausland besucht. Besonders hervorzuheben sind natürlich die aufregenden Besuche der beiden WM-Läufe in Finnland und Deutschland. Einmal den besten Rallyepiloten der Welt ganz nah zu sein und deren Kunst nicht nur imFernsehen zu sehen, das waren phänomenale Eindrücke. Noch dazu konnte Klaus Kral einige Autogramme der besten Fahrer der Welt ergattern, was bei einer Formel1 – Veranstaltung wohl nur besonderen Besuchern möglich wäre. Bei einer Rallye nehmen sich selbst die Werksfahrer Zeit, um den innigsten Wünschen der Fans zu widmen.
Im Herbst 2002 wurde Klaus Kral dann vom Bruder (Alfons Hauke) eines Bekannten gefragt, ob man nicht gemeinsam die Herbstrallye besteiten möchte und bei guter Zusammenarbeit dann vielleicht auch die Waldviertel-Rallye. Klaus Kral überlegte nicht lange und sagte sofort zu. Also kam es endlich zum ersten Einsatz, bei der Herbstrallye 2002 in einem Seat Ibiza Cupra in der Klasse A7. Das Team hat sich schon sehr bald aneinander gewöhnt und Klaus Kral konnte endlich die Themen des Rallyelehrgangs 2001 in der Realität umsetzen. Leider konnte man aufgrund eines technischen Defekts die Rallye (18 SPs an einem Tag) nicht beenden und auf der SP 14 kam das Aus. Die Waldviertel – Rallye wurde dann auch gemeinsam bestritten, wieder in der Klasse A7 mit dem Seat Ibiza Cupra. Diesmal kam man ins Ziel und Klaus Kral war mit dem ersten Staatsmeisterschaftslauf sehr zufrieden.
Im Winter 2002/2003 verkaufte Alfons Hauke den Seat und es konnte ein toller Mitsubishi Lancer Evo 3 ergattert werden, mit welchem sogar Manfred Stohl früher einmal WM-Läufe bestritt. Man startete bei 3 Staatsmeisterschaftsläufen in der Klasse N4 und konnte sogar die ersten Meisterschaftspunkte in der Karriere von Klaus Kral herausholen. Man blickte sehr zuversichtlich auf die Rallyes im zweiten Halbjahr des Jahres 2003, doch leider wurden einige Teile im Evo3 über den Sommer defekt und so konnte leider kein weiterer Start mehr verbucht werden.
Im Winter 2003/2004 erhielt Klaus Kral einige Angebote aus Deutschland für die gesamte dortige Meisterschaft, aber auch aus Österreich kamen interessante Anfragen. Für die Jännerrallye kam ein Angebot vom Perger (OÖ) Josef Riegler und so fuhren die Beiden in einem Mazda 323 BG Turbo die erst dritte Rallye (erster Staatsmeisterschaftslauf von Josef Riegler) erfolgreich zu Ende, ohne größere Probleme.
In der restlichen Saison 2004 konnte ebenfalls ein neuer Fahrer gefunden werden. Klaus Kral fuhr 2004 bei allen noch ausstehenden österreichischen Staatsmeisterschaftsläufen und zwei ausgewählten Challenge-Läufen mit dem Wiener Bäckermeister Josef Schrott. Gefahren wurde in einem Lancia Delta Integrale Evo3 in der Klasse A8, wo man mit Konkurrenten wie Raimund Baumschlager, Beppo Harrach, Gottfried Kogler uvm. in der höchsten Klasse kämpfte. Die Zusammenarbeit klappte auf Anhieb und so konnten beide in der Endtabelle der Meisterschaft Platz 14 in der österreichischen Staatsmeisterschaft erreichen.
2005 fuhr Klaus Kral noch die Jännerrallye mit Josef Schrott im Lancia. Doch danach rief eine neue interessante Aufgabe. Klaus Kral fuhr ab sofort mit dem Diesel-Staatsmeister von 2004, mit dem jungen Niederösterreicher Hannes Danzinger im VW Golf IV TDi Kitcar die gesamte Saison. Hannes wurde der neue Stammfahrer von Klaus Kral und gemeinsam nahm man die Diesel-Meisterschaft in der ÖRM in Angriff. Zusätzlich wurde die Alpi Orientali – Rallye in Italien mit einem tollen Endergebnis absolviert. Leider ging sich der Diesel-Titel 2005 nicht aus, trotz zahlreicher Gesamtsiege in der Dieselklasse. Mit dem Vizemeistertitel 2005 in der Dieselklasse war es dennoch die bisher erfolgreichste Saison von Klaus Kral, auch wenn man das gemeinsame Ziel, den Dieseltitel, verpasste.
Nachdem die beiden Youngsters (Klaus Kral bildet auch 2006 mit Hannes Danzinger ein Team) bei der Jännerrallye für Mario Saibel und Peter Müller (Weltmeister-Co mit Manfred Stohl in der Gruppe N) als Eisspione im Einsatz waren, griffen die Beiden ab dem 3 ÖRM-Lauf in die Meisterschaft ein. Ab der BOSCH SuperPlus – Rallye (wo bei der Premiere des WienEnergie-VW Golf V GTI CNG und dem damit verbundenen ersten Einsatz eines Erdgas-Rallyeautos in Österreich im Wettbewerb gleich unerwartet der Klassensieg eingefahren wurde) waren Klaus und Hannes im orangen Erdgas-Golf erfolgreich unterwegs. Bei jeder durchgekommenen Rallye konnte ein Stockerlplatz erreicht werden und somit konnte der Vorjahreserfolgt – Vizemeister in der Diesel- und Alternativklasse – wiederholt werden. Dieses Jahr allerdings mit anderen Vorzeichen und mit einem seriennahen (Grp.N) VW Golf V GTI mit Erdgas. Auch der Hauptsponsor WienEnergie zeigte sich über die gesamte Saison äußerst zufrieden. Ende Jänner 2007 kam leider die sehr überraschende Trennung von Seiten Hannes Danzinger’s. Viel Erfolg und Spaß und alles Gute für die Zukunft wünscht Klaus Hannes und seiner neuen Copilotin.
Mit dem 2. Quartal 2007 hat Klaus dann schließlich den Entschluß gefasst, sich endgültig aus der aktiven Copiloten-Rolle zurückzuziehen und seine Copiloten-„Karriere“ zu beenden.
Ende 2007 fuhr Klaus dann doch wieder einmal eine Rallye. Die deutsche 200er Ruperti Rallye in Bayern sollte für den bärenstarken VW Rallye-Golf G60 von Alois Forstenlechner als Testveranstaltung im Renntempo herhalten. Es lief ganz gut, wenn es auch nicht leicht war, mit den durch das Reglement erlaubten Reifen auf dem rutschigen Terrain und der hohen Leistung des G60 ein vernünftiges Mittelmaß fürs Testen zu finden.
Nach der Ruperti Rallye 2007 war es auf jeden Fall für Klaus klar, es gibt keine Rückkehr ins Rallye-Cockpit mehr. Aber vielleicht finden sich andere interessante Aufgaben für ihn in der Rallyeszene. Er fand sie auch, als Pressefotograf (www.weitsicht.cc) und „Wetterprophet vorort an den SPs“ :-).
Naja, und wie es nunmal so ist, im Rallyesport (sag niemals nie…), zur Rallye Waldviertel 2009 konnte ihn Jörg Rigger überreden, dass er mit ihm fährt. Eingesetzt wurde ein Mitsubishi Lancer EVO VIII in der Klasse N4. Die Zusammenarbeit klappte auf Anhieb hervorragend und so war die Rallye ein optimaler Lernprozeß für Jörg in Sachen Nacht-SPs, Schotterreifen und Schotter-SPs.
Noch vor dem Jahreswechsel stand dann noch eine große Überraschung auf den Plan. Klaus fuhr gemeinsam mit Franz Wittmann (jun.) bei einer tschechischen Sprintrallye einen zur Verfügung gestellten Skoda Fabia S2000. Auch hier waren beide Fahrer sehr zufrieden mit dem beiderseitigen Verständnis und der Zusammenarbeit und die Erfahrung mit einem S2000 tat ihr übriges dazu, dass dieser Einsatz sehr wertvoll für Klaus war.
Mit dem Jahr 2010 ist die endgültige Entscheidung nach langer und reifer Überlegung gefallen, Klaus wird seine Copiloten-Karriere jetzt endgültig beenden und dankt allen seinen Fahrern in den Jahren des Motorsports!